Die Energie für
Frieden, Sicherheit, Wirtschaft und Zukunft
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Hintergründe
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Energieversorgung
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Schweiz
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Friedenspolitik
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Erneuerbare Energien
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Kosten
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Zusammenfassung
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Zukunft
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Anhang 1: Dr. Franz Alt
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Anhang 2: Dr. Rudolf Rechsteiner
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Anhang 3: Wissenschaftlicher Beirat WBGU |
"Wir sind verantwortlich für
das, was wir tun,
aber auch für das, was wir nicht tun."
Voltaire |
Hintergründe |
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Bush: "Wir werden unseren Lebensstil nicht ändern."
Bei diesem Krieg geht es
neben Öl auch um Macht und Dominanz.
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Präsident George W.
Bush sagte nach den Terrorattacken vom 11. September 2001 deutlich:
"Wir werden unseren Lebensstil nicht ändern." 1)
Unter Missachtung der Charta der Vereinten
Nationen, unter Missachtung internationalen Rechts 2), unter
Missachtung der überwältigenden Mehrheit der Menschheit, unter Missachtung
von Menschlichkeit und Humanität wurde am 20. März 2003 im Irak ein Krieg um Öl begonnen.
Bei diesem Krieg geht es neben Öl auch um Macht und Dominanz. Die Mittel zur
Macht sind Öl und Atomenergie:
-
Ohne Öl gibt es keine militärische Mobilität und somit keine
Kriegshandlungen.
-
Ohne Atomkraftwerke gibt es keine zivile atomare Wiederaufbereitung und
dadurch auch kein atombombenfähiges Plutonium, das aus abgebrannten Brennstäben von
Atomkraftwerken hergestellt ist. 3)
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1)
Al Gore: "Wir müssen unser Leben ändern"
2) vgl.
"Krieg außerhalb des Völkerrechts"
und
"... schweres völkerrechtliches Verbrechen."
vgl.
"Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne"
vgl. War for Oil?
- Please vote for Peace!, SolarPeace.org, 2.10.2004
3)
"Stopp der Plutoniumproduktion", Die schweizerische Beteiligung an der
Wiederaufarbeitung verstösst gegen die hiesige Atomgesetzgebung. |
Energieversorgung |
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Die heutigen Ressourcenkämpfe finden im
Atomzeitalter statt. |
Amerika ist der weltweit grösste
Ölverbraucher. Die Erdölvorkommen in Amerika gehen in wenigen Jahren zu
Ende. Der Irak hat die weltweit zweitgrössten Erdölreserven. Mit diesem
Krieg ist der 'Tanz ums goldene Öl' voll im Gange. Dabei dürfen wir nicht
vergessen, dass die heutigen Ressourcenkämpfe im Atomzeitalter ausgetragen
werden. Was kann die Schweiz unternehmen, damit weitere Kriege um Öl weniger
wahrscheinlich werden? |
vgl.
Grün gewinnt - Die letzte Ölkrise und
danach,
Dr. Rudolf Rechsteiner, Ökonom und Nationalrat
vgl.
"Chancen für unsere
Zukunft - Die Bedeutung der einheimischen erneuerbaren Energien: Frieden -
Wirtschaft - Sicherheit - Neutralität - Ökologie.", SolarPeace.org,
14.11.2003
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Schweiz |
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Die Schweiz kann ihre Auslandabhängigkeit von
80% bei der Energieversorgung reduzieren. |
Als kleines Land kann die Schweiz sicher nicht
sehr viel mit konkreter internationaler Wirkung unternehmen, aber "Die
Schweiz kann und muss ihre überwältigende Auslandabhängigkeit von 80% bei
der Energieversorgung reduzieren." 4) (AEE, 27.2.03) Wir müssen
den Tanz um Öl und Atomenergie nicht mittanzen. |
4)
Pressemitteilung
vom 27.2.2003, Agentur
für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE), Agentur im Auftrag
des Bundesamts für Energie Schweiz |
Friedenspolitik |
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Echte Friedenspolitik ist eine Politik, welche die Ursachen der Kriege, also
auch die Notwendigkeit für die alten Energieträger, beseitigt.
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Wenn
andere Länder diesem Beispiel folgen, besteht immer weniger Bedarf an Erdöl
und Atomkraft und der Tanz um Öl und Atom beendet sich mangels Mitspieler
von selbst. Echte Friedenspolitik ist eine Politik, welche die Ursachen der
Kriege, also auch die Notwendigkeit für die alten Energieträger beseitigt.
Die Schweiz ist aufgrund ihrer Neutralität und ihrer humanitären Tradition
geradezu verpflichtet die alten Energien Erdöl, Erdgas und Atomkraft durch
friedliche, erneuerbare und zukunftsfähige Energien zu ersetzen. Erdöl,
Erdgas und Uran gehen zu Ende, sind veraltet, sind wegen Nebenkosten und
Risiken zu teuer, zerstören Umwelt und Lebensgrundlagen, gefährden die
Gesundheit und unsere Zukunft. Die erneuerbaren Energien Sonne, Wasser,
Wind, Biogas, Erdwärme, etc. sind unerschöpflich, sauber, sicher, friedlich
und ermöglichen eine gemeinsame Zukunft. |
vgl.
Kampf gegen den Terrorismus: Energiewende bringt Frieden
und den Aufruf
"Frieden durch Sonnenenergie statt Krieg um Erdöl" der
Europäische Vereinigung für erneuerbare Energien e.V.
EUROSOLAR
vgl. Glaubhafte
Friedenspolitik erfordert Verzicht auf Atomenergie!, Offener Brief an Bundespräsident
Köhler in Deutschland, SolarPeace.org, 24.5.2005 |
Erneuerbare Energien |
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Der vollständige Umstieg auf erneuerbare
Energien ist technologisch und finanziell problemlos möglich.
Die Schweiz nutzt die Wasserenergie bereits vorbildlich und erzeugt 60% des
eigenen Strombedarfs mit Wasserkraft.
In Neuseeland fahren schon heute
Elektrobusse täglich im öffentlichen Verkehr.
Die preisgekrönten Solarhäuser der Schweiz verbinden modernste Technologie mit
architektonischer Ästhetik. |
Der vollständige Umstieg auf erneuerbare Energien ist technologisch und
finanziell problemlos möglich. 5) Die Technologie zur Nutzung der erneuerbaren
Energien ist heute ausgereift und erprobt.
Durch Massenfertigung und landesweite Nutzung werden die Preise (z.B. für
Solarzellen) weiter drastisch fallen. Solarenergie kann überall genutzt
werden. Die Sonne scheint auf jedes Dach und auf die meisten Wände. Rein
rechnerisch könnte allein auf den Schweizer Dachflächen 100% des eigenen
Strombedarfs erzeugt werden. 6)
Die Schweiz nutzt die Wasserenergie bereits vorbildlich und erzeugt 60% des
eigenen Strombedarfs mit Wasserkraft.
Ein Schweizer Grossverteiler betreibt schon heute eine kleine
Lastwagenflotte mit Biogas und spart dadurch jährlich 200'000 Liter
Dieselöl. "Allein mit den Grünabfällen der Migros-Gemeinschaft könnte jeder
zweite Lastwagen des Grossverteilers versorgt werden." 7) (Migros
Pressemitteilung vom 07.03.02)
Und warum werden heute noch keine Elektroautos produziert? Auch die
Technologie für Elektroautos ist ausgereift und erprobt. Am anderen Ende der
Welt in Christchurch, Neuseeland fahren schon heute Elektrobusse täglich im
öffentlichen Verkehr. 8) Elektrofahrzeuge funktionieren schon
lange weltweit nicht nur auf Flughäfen und Golfplätzen. Doch in unseren
Gemeinden gibt es noch immer kleine benzingetriebene Strassenkehrfahrzeuge;
Mitarbeiter zum Reinigen von Wegen und Parkanlagen müssen stinkende, laute,
benzingetriebene Blasgeräte auf den Rücken schnallen, ihre Gesundheit
schädigen und die Luft verpesten; und bei Autohändlern ist von Elektroautos weit
und breit nichts zu sehen.
Die Beispiele zum notwendigen und sinnvollen Einsatz erneuerbarer Energien
gehen von der grossen Energieversorgung bis zu den kleinen Hilfsgeräten. Das
Know-How ist bereits vorhanden. Der Schweizer Solarpreis 2001 schreibt
(Stiftung Solar Agentur Schweiz): "... einige Spitzenprojekte sind der <ETH-Bautechnologie-Lehre>
um ca. 20 Jahre voraus." 9) Die preisgekrönten Solarhäuser der
Schweiz verbinden modernste Technologie mit architektonischer Ästhetik. |
5) vgl.
"Globale Energiewende ist notwendig und machbar", Wissenschaftlicher
Beirat der Bundesregierung (WBGU), 2003
6) vgl. "Cyrus Solarsysteme - Kostengünstige und standardisierte
Photovoltaik-Anlagen im Überblick.", Greenpeace Broschüre (18.6.1997),
"Solarstrom wird bis zu 40% billiger dank "Cyrus"-Standard von Greenpeace"
vgl. auch
"Migros-Solarkraftwerk ausgezeichnet", Solarpreis 2000 für
Migros-Markt am Limmatplatz Zürich;
und
Migros fördert Solarzellen der Zukunft, Brückenbauer, 23.09.02
7)
"Internationale Anerkennung für Schweizer Innovation", Migros,
07.03.02;
vgl. auch
"Salat im Tank - Biomasse als Treibstoff". Migros, 19.09.01
8)
The Christchurch Shuttle - A leap forward in technology (Elektrobus 2002 persönlich
getestet)
9)
"15 mal besser als Minergie, 60 mal besser als SIA, Schweizer Solarpreises
2001"
und
"Schweizerischer Solarpreis 2002"
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Kosten |
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Weltweit ist keine Versicherung bereit die Risiken von Atomkraftwerken
abzudecken.
Der Strom aus
Atomkraftwerken ist mit Abstand die teuerste Energieform!
"Wir haben 40% zu viel <Atom>Strom, wir sind Netto-Exporteur." |
Die meisten europäischen Länder haben ihren Ausstieg aus dem Tanz um das
Atom bereits beschlossen. 10) Gründe sind die eigene Sicherheit
11),
die unlösbaren Probleme radioaktiver Abfälle, die Verantwortung gegenüber
zukünftigen Generationen und die Erkenntnis, dass Atomkraft viel zu teuer
ist.
Weltweit ist keine Versicherung bereit die Risiken von Atomkraftwerken
abzudecken. "1992 kam in
Deutschland eine von der Regierung Kohl in Auftrag gegebene Studie zum
Schluss, dass eine Kilowattstunde KKW-Strom 3,60 DM kosten müsste, wenn die KKW’s privatisiert würden und ihre Risiken selber tragen müssten. Müssten
die KKW-Betreiber die Versicherungskosten selbst übernehmen, würde sich der
Atomstrom von heute 5 Rappen auf 3 Franken/kWh verteuern. Allein für die
Risikoabdeckung hätten die Betreiber 70 Milliarden Franken einsetzen
müssen." 12) (CASH, 3.3.2000) Nur wegen Milliarden an
Subventionen und Staatshaftung erscheint der Atomstrom so billig.
13)
Der Strom aus Atomkraftwerken ist mit Abstand die teuerste Energieform! -
vorausgesetzt alle Kosten, einschl. Neben-, Entsorgungs- und Risikokosten
werden vollständig im Strompreis berücksichtigt.
Eine Studie des 'bremer energie instituts' beziffert die gesamten Kosten bis
zum Jahre 2045 für den Ersatz des Schweizer Atomstroms durch Photovoltaik
und Windenergie mit bis zu 62.1 Mrd. Franken. Laut den
Studien 'Prognos' und 'Ecoplan' vom Bundesamt für Energie (BFE) betragen die
Ausstiegskosten 25 bis 45 Milliarden Franken, bzw. bis zu 1 Mrd. Franken pro
Jahr oder 20 bis 230 Franken pro Haushalt und Jahr.
14)
Ueli Forster, Präsident Wirtschaftsverband économiesuisse in FACTS Nr.
02/37: "Wir haben 40% zu viel <Atom>Strom, wir sind Netto-Exporteur."
15)
Für die Schweiz ist ein Atomausstieg problemlos möglich und
wirtschaftlich sinnvoll. vgl. 14), 16), 17) |
10) Dazu gehören Deutschland, Italien, Spanien, Holland, Belgien
und Schweden. Länder wie Österreich, Dänemark, Griechenland, Irland,
Norwegen und Portugal sind nie in die Atomenergie eingestiegen. Neben der
Schweiz halten derzeit nur noch Finnland, sowie die Atommächte England
und Frankreich an der Atomenergie fest.
11) vgl.
"Atomkraftwerke verletzen Strahlenschutzgesetz"
und
"Aufsichtsanzeige"
,
Schweizerische Energie-Stiftung
(SES), 10.9.2002
12)
"Die AKW Begeisterung steckt tief im Kühlturm"
,
3.3.2000,
CASH
13) vgl.
"Wo ist der Markt im Energiesektor?"
,
und die Grafik
115 Mrd. Subventionen und Staatsprivilegien
, Solar Agentur Schweiz, NZZ
27.6.2002
14) "Die Kosten von Atomaustieg und Atomrisiko - bis zu 230
Franken pro Haushalt und Jahr",
NZZ, 1.3.2001,
Abbildung
15) "Kontrahenten unter Strom",
FACTS, Nr. 02/37 - Seite
40,
Abbildung |
Zusammenfassung |
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Erneuerbare Energien erhalten unsere
Lebensgrundlagen, sichern unsere wirtschaftlichen Grundlagen und schaffen
zusätzlich viele neue lokale, regionale und zukunftsfähige Arbeitsplätze. |
Die Probleme und Kosten durch ein sinnloses Festhalten an den alten Energien
Atomkraft, Erdöl und Erdgas sind um ein Vielfaches grösser als die des Umstiegs
auf erneuerbare Energien.
Die Risiken und die Folgen der alten Energien sind unabschätzbar und
unbezahlbar. Bei einem Kernschmelzunfall in einem Schweizer Atomkraftwerk
rechnet das Bundesamt für Zivilschutz mit Schadenskosten von 4'200 bis 4'300
Milliarden Franken. 16) Wer bezahlt die Kosten der Kriege um Öl? Wer bezahlt die Kosten
der radioaktiven Abfälle und die Folgen der Atomkraftwerke für kommende
Generationen? Wer bezahlt die Kosten atomarer Unfälle durch technisches oder
menschliches Versagen - oder gar durch äussere Einwirkung? Wer bezahlt die
Umweltschäden von Katastrophen mit Ölverschmutzung oder radioaktiver
Verseuchung? Wer bezahlt die Kosten, wenn wir unsere Lebensgrundlagen und
die Lebensgrundlagen vieler zukünftiger Generationen zerstören?
Unsere Lebensgrundlagen sind immer
gleichzeitig auch unsere wirtschaftlichen Grundlagen!
Erneuerbare Energien erhalten unsere Lebensgrundlagen, sichern unsere
wirtschaftlichen Grundlagen und schaffen zusätzlich viele neue lokale,
regionale und zukunftsfähige Arbeitsplätze. 17) |
16)
"KATANOS - Katastrophen und Notlagen in der Schweiz", Bundesamt für
Zivilschutz (1995) zitiert in
"Verbesserte Deckung des Nuklearrisikos - zu welchen Bedingungen?"
,
Bundesamt für Energie (Dezember 2000)
und erläutert in
"Versicherung: Unhaltbare Subventionierung des Atomrisikos"
,
Energie&Umwelt 4/02
17) vgl. z.B.
2,3 Millionen sonnige Arbeitsplätze weltweit (bis zu 130'000
Arbeitsplätze in Deutschland), Studie
'SolarGeneration'
vgl. "- mehr
Sicherheit .., - mehr Arbeitsplätze ..", Agentur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE),
Agentur im Auftrag des Bundesamts für Energie Schweiz |
Zukunft |
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Die Grundlage für unsere
Zukunft ist eine saubere, sichere und friedliche Energieversorgung durch
erneuerbare Energien. |
Es fehlt also nur an klaren politischen
Entscheidungen. Es ist heute besonders wichtig, dass wir uns objektiv
informieren, unsere demokratischen Rechte wahrnehmen und uns für
zukunftsfähige Lösungen entscheiden.
Die Grundlage für unsere Zukunft ist eine
saubere, sichere und friedliche Energieversorgung durch erneuerbare
Energien. 18) |
18) vgl.
"Chancen für unsere
Zukunft - Die Bedeutung der einheimischen erneuerbaren Energien: Frieden -
Wirtschaft - Sicherheit - Neutralität - Ökologie.", SolarPeace.org,
14.11.2003
Willkommen im
Solarzeitalter ...
Newsletter der Sonnenseite (Dr. Franz Alt) bestellen ... |
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Wolfgang Rehfus, 16.4.2003 |
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Anhang
1 |
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Krieg
um Öl oder Frieden durch die Sonne?
Dr. Franz Alt, Publizist und TV-Moderator, Riemann-Verlag/BertelsmannGruppe,
ISBN 3-570-50032-2
www.sonnenseite.com
"Franz Alt zeigt, dass wir in puncto Energieverbrauch und Verteilung seit
dem 11. September 2001 in eine neue Dimension eintreten. Die amerikanische
Intervention in Afghanistan gilt vordergründig der Terrorbekämpfung.
Langfristig zielt sie aber auf die militärische Sicherung der gigantischen
Ölreserven, die in Zentralasien und speziell um das Kaspische Meer
vermutet werden. Franz Alt prophezeit "das größte Gemetzel der
Menschheitsgeschichte", wenn nicht rasch der vollständige Umstieg auf
erneuerbare Energien gelingt.
Die von Franz Alt präsentierte Alternative "Öl oder Sonne Krieg oder
Frieden" ist aber nicht nur eine Frage von Ökonomie und Ökologie. Sie hat
auch eine ethische Dimension. Wenn wir unsere Ressourcen weiter plündern,
entscheiden wir uns für den Krieg der Menschen untereinander und mit der
Erde. Wenn wir auf sanfte Energien setzen, wird sich nicht nur das
Erdklima sondern auch das zwischenmenschliche Klima verändern. Die
Möglichkeit eines umfassenden, dauerhaften Friedens könnte in greifbare
Nähe rücken." |
Anhang 2 |
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Grün gewinnt - Die letzte Ölkrise und
danach
Dr. Rudolf Rechsteiner,
Ökonom und Nationalrat, Orell Füessli Verlag, ISBN 3-280-05054-5
www.rechsteiner-basel.ch
"Wir nähern uns einer historischen Wende. Die Zeit des billigen Erdöls
geht zu Ende. Ob der letzte Tropfen in 30 oder in 60 Jahren fliesst, ist
ziemlich nebensächlich. Schon im laufenden Jahrzehnt - vor 2010 - wird die
weltweite Ölförderung sinken. Dieses Ereignis wird die Energieförderung
auf den Kopf stellen. Der Wettlauf um die letzten Reserven hat längst
begonnen.
Die Stromkrise in Kalifornien, der Anstieg der Ölpreise seit 1999, die
Verfünffachung der Erdgaspreise in den USA und das Comeback der Opec sind
klar erkennbare Vorboten der neuen Epoche. Im Windschatten dieser
Entwicklung drangen grüne Techniken mit stürmischer Geschwindigkeit auf
den Markt. Die Reduktion der CO2-Emmisionen und der
Atomausstieg sind keine Wunschträume. Kapitalkräftige Firmen investieren
Milliarden in den ökologischen Umbau.
Der Trend ist klar: Windstrom und Solartechnik sind ausgezogen, die Welt
zu erobern. Mit den richtigen Regulativen gelingt die ökologische Wende."
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Anhang 3 |
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Welt
im Wandel – Energiewende zur Nachhaltigkeit
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
(WBGU)
Berlin 2003, ISBN 3-540-40160-1 (erscheint Sommer 2003)
http://www.wbgu.de/wbgu_jg2002.html
"Das Recht der
Entwicklungsländer auf Entwicklung und die Erhaltung der natürlichen
Lebensgrundlagen sind die wesentlichen Herausforderungen bei einer
Energiewende zur Nachhaltigkeit und der Ausgangspunkt des vorliegenden
Gutachtens.
Wenn die
Politik sofort entschieden handelt, ist die Transformation der globalen
Energiesysteme ohne gravierende Einschränkungen möglich und finanzierbar:
Die Energieeffizienz muss gesteigert, der Anteil fossiler Energieträger
deutlich verringert und die erneuerbaren Energien massiv gefördert werden.
Für den Einstieg in das Solarzeitalter hat der WBGU einen Fahrplan mit
konkreten Zielen und Maßnahmen entwickelt.
Die nachhaltige Energiewende ist machbar:
Szenarien für
die Energiezukunft können an den beschriebenen Leitplanken auf
Nachhaltigkeit getestet werden. Prinzipiell sind viele Entwicklungen
denkbar, die die gegenwärtigen weltweiten Energiesysteme nachhaltig
umgestalten würden. Insofern ist das in diesem Gutachten entworfene
Szenario als ein Beispiel zu verstehen (Abb. 1). Ausgehend von Szenarien
zur Stabilisierung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf maximal 450
ppm wird gezeigt, dass die globale Energiewende grundsätzlich in den
kommenden 100 Jahren technisch und wirtschaftlich möglich ist.
Abbildung 1:
Die Veränderung des globalen Energiemix im exemplarischen Pfad bis
2050/2100.
Quelle: WBGU
Der exemplarische Pfad des WBGU hat vier zentrale Bestandteile:
-
Starke Minderung der Nutzung fossiler Energieträger;
-
Auslaufen der Nutzung nuklearer Energieträger;
-
Erheblicher Auf- und Ausbau neuer erneuerbarer
Energieträger, insbesondere der Solarenergie;
-
Steigerung der Energieproduktivität weit über
historische Raten hinaus."
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Energiemix der Stromproduktion in
der Schweiz (Szenario): |
Die Abbildung im Gutachten des WBGU (vgl. oben) zeigt die Entwicklung des weltweiten Energiemix für
alle Energieträger. Die Abbildung rechts zeigt zum Vergleich ein Szenario
für den Energiemix ausschliesslich für die Stromproduktion in der Schweiz.
Wesentliche Bestandteile dieses Szenarios sind die gleichen wie beim
globalen Szenario, namentlich:
-
Auslaufen der Nutzung nuklearer Energieträger.
-
Auf- und Ausbau neuer erneuerbarer Energieträger.
-
Steigerung der Energieproduktivität.
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Quelle: e a si Energie
Architektur Sanierungen Information |
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